Jedes Jahr veranstaltet die VG Elmshorn den Florapokal. Und das schon seit über 20 Jahren, sodass die Veranstaltung für alle Hamburger Volleyballvereine ein absoluter Pflichttermin kurz vor dem eigentlichen Ligabetrieb geworden ist. Für unsere 3. Damen war der Florapokal eingeplant, um auszuprobieren, Erfahrungen zu sammeln, um mal volles Risiko zu gehen und vor allen Dingen viel Spaß zu haben.
Glücklicherweise beginnt der Florapokal nicht am frühen Morgen, sondern zu einer sehr angenehmen Zeit. Um 10 Uhr fanden sich langsam alle Spielerinnen in dem riesigen Hallenkomplex in Elmshorn ein und bestaunten das Gewusel. Man möchte meinen, dass es kaum eine bessere Gelegenheit gibt, so viele Volleyballfreaks auf einem Haufen zu erleben. Viele alte Bekannte laufen einem hier über den Weg. Unsere Freunde aus Buchholz zum Beispiel, Spielerinnen, Verwandte, Trainerinnen und Trainer und natürlich die lokale HVbV-Prominenz wie der Vorstand Stefan Bräuer oder auch Justin Plankenhauer, der den weiblichen Jugendkader trainiert und frisch von der Auswahl des Bundeskaders an seinem freien Tag reinschaute. Man trifft alte Trainerbekannte, hält einen Klönschnack, tauscht sich aus, verabredet “unbedingt mal ein Freundschaftsspiel zu organisieren”, wünscht sich viel Glück. Volleyball ist eine kleine Szene und man kennt und schätzt sich.
Zusätzlich dazu fanden dieses Jahr auf dem Florapokal auch die praktischen Prüfungen der Schiedsrichter-C-Lizenz statt. Vom NTSV mussten Andreas und Elmar ihre Fähigkeiten unter Beweis stellen, genauso wie Larissa vom ETV (ehemalige NTSV-Jugendspielerin) und Anni (von unseren Freunden aus Buchholz). Um es kurz zu machen … alle haben bestanden! Herzlichen Glückwunsch an dieser Stelle an alle frischen C-Lizenz-Schiedsrichter.
Im ersten Spiel ging es gegen ein bunt zusammengewürfeltes Team des Kreisligateams vom TSV Sasel, unterstützt nicht nur von Spielerinnen des Walddörfer SV, sondern auch von Jonas als Coach, der bei unseren 1. Herren spielt. Schnelle Mobilisierung und Erwärmung, Einschlagen, Aufschlagen. Los geht’s.
Es entwickelte sich ein spannendes Spiel, in dem unsere 3. Damen ordentlich gefordert wurden. Viele Kleinigkeiten sind noch nicht eingespielt, Laufwege stimmen noch nicht, Transitionen sind noch nicht verinnerlicht. Aber dafür sind wir ja beim Florapokal angetreten – um Erfahrungen zu sammeln und zu lernen. Natürlich mussten auch unsere Neulinge ran, die von unseren alten Hasen sehr gut eingebunden wurden und so schnell zeigen konnten, was sie in den letzten Monaten gelernt haben. Jeder einzelne Satz war sehr ausgeglichen. Am Ende konnte sich der NTSV aber mit 3:1 durchsetzen. Ein tolles, spannendes Spiel, bei dem selbst das unterlegene Team sehr zufrieden vom Platz ging.
Im zweiten Spiel traten dann die Gastgeber von der VG Elmshorn gegen das Saseler Team an, dem die letzten vier Sätze noch in den Knochen steckten. Die Elmshornerinnen machten beim Einspielen und Einschlagen einen sehr soliden und dynamischen Eindruck. Aber, wie so häufig, griff auch hier die alte Volleyballerweisheit: „Einschlagen ist nicht Volleyball spielen“.
Zwischen den Elmshornerinnen und dem Team aus Sasel entwickelte sich eine lange, kräftezehrende Partie, in der sich beide Seiten nichts schenkten und um jeden Ball kämpften, als wäre es der letzte jemals gespielte Ballwechsel in der Geschichte des Universums. Die Saseler konnten sich am Ende in diesem Fünf-Satz-Krimi durchsetzen.
Nun stand für die 3. Damen also das zweite Spiel an, ausgerechnet gegen die gerade unterlegenen Elmshornerinnen. Das kann zwei Folgen haben: Entweder sind sie jetzt sauer und wollen unbedingt gewinnen, oder sie haben keine Körner mehr und wollen nur noch nach Hause. Mit dem Vorteil der längeren Pause im Rücken gingen die 3. Damen in ein sehr kontrolliertes Spiel, denn die Elmshornerinnen hatten nach dem langen letzten Spiel einfach kaum noch Reserven und mussten sich in einer sehr einseitigen Begegnung schnell mit 3:0 geschlagen geben. Der Jubel hielt sich bei den 3. Damen dementsprechend in Grenzen, aber am Ende waren alle froh, dass der lange und ereignisreiche Tag auf dem Florapokal mit zwei Siegen auf unserer Haben-Seite steht. Die Trainer haben extrem viele Erkenntnisse gewonnen und feilen schon jetzt an den Trainingsplänen für die nächsten Wochen.
Vielleicht sei noch ein Nachtrag zur Überschrift des Artikels erlaubt. Aufgrund des Spielmodus des Florapokals gab es keine Gelegenheit mehr, unter den angetretenen drei Kreis- und Bezirksligagruppen einen Sieger in der Endrunde auszuspielen. Nach dem dritten Spiel in unserer Gruppe war es schon deutlich nach 17:00 Uhr. Wir hätten gerne noch weitergespielt, aber die vielen Sätze steckten allen in den Knochen. Wenn man vielleicht im nächsten Jahr über zwei Gewinnsätze spielt und auch ein Unentschieden zulässt, wäre eine „Endrunde“ zeitlich und kräftetechnisch möglich.
Wir behaupten jetzt einfach mal (mit einem Augenzwinkern), dass wir den Florapokal gewonnen haben. Fühlt sich gut an und stimmt ja irgendwie auch, zumindest für unsere Gruppe.