Wir kommen aus der Jugendliga 4 und machen mit dem Hanse Pokal den ersten wichtigen Schritt auf das Großfeld. Aus dem 4 gegen 4 wird nun das „echte“ Volleyball, 6 gegen 6. Daraus ergeben sich viele Herausforderungen, die wir in den Trainingseinheiten der letzten Wochen angegangen sind. Endlich konnte das Team also testen, ob wir alle einen Schritt weitergekommen sind.
Unsere Freunde aus Wentorf hatten am Sonntag die Halle perfekt vorbereitet. Trotz spontaner Absage eines Teams wurde der Spielplan schnell angepasst.
Somit hatten unsere Jungs zunächst die Aufgabe, das Auftaktspiel als Schiedsgericht zu betreuen. Für viele Spieler ist dies immer noch sehr aufregend. Was mache ich als Linienrichter, welche Aufgaben hat der 2. Schiedsrichter? Wie ist der allgemeine Ablauf des Spiels? Insgesamt haben die Jungs das Spiel gut geführt, wofür von den Trainern beider Teams großes Lob ausgesprochen wurde.
Im zweiten Spiel des Tages sah sich unsere Mannschaft dem U16 Team des Wedeler TSV gegenüber. Hui, die waren schon ganz schon groß. Emils erschrockene Feststellung: „Der eine hat sogar schon einen BART!!“ sorgte für die Erkenntnis, dass wir nicht mehr Ball über die Schnur spielen, sondern endlich im Land des Volleyballs angekommen sind. Bei den Grün-Hemden des Wedeler TSV wurde gesprungen, geschlagen, Sprungaufschläge getestet. Kurz: alles, was den Gegner einschüchtert, wurde beim Einspielen gezeigt.
Schnell wurde klar, dass wir keine realistische Chance gegen diesen Gegner haben werden. Nach einem kurzen Gespräch mit dem Trainer stellte sich heraus, dass die Spieler des Wedeler TSV in der Tat mindestens 1-2 Jahre älter waren und teilweise schon 4-5 Jahre Volleyball spielen. Und ein Spieler wäre lauf Regelwerk gar nicht spielberechtigt, da er schon 16 Jahre alt war. Aber er hatte eh nur wenige Ballkontakte, damit keinen Einfluss auf das Spiel. Im Ligabetrieb wäre dies nicht zu akzeptieren. Der Hanse Pokal ist aber eine Freizeitveranstaltung, auf der wir alle Spaß haben wollen.
Im Match selber zeigte sich dann schnell die Wahrheit, die hinter der alten Volleyball-Trainer Weisheit steckt: „Einschlagen ist nicht Spiel.“ Trotz der großen körperlichen Überlegenheit zeigte das Wedeler Team nicht viel Spielintelligenz, machte viele eigene Fehler und aus dem „Draufhauen“ beim Einschlagen wurden schnell viele Dankebälle, die routiniert von den NTSV Jungs eingesammelt wurden, die sich im Spiel sehr gut verkauft haben. Der NTSV machte sehr gute Aufschläge, die auch die Wedeler unter Druck setzten. Und bemerkenswert war ein fantastischer Block von Emil, der einen harten Angriff aus dem Sprung unterband und für ein Raunen unter den Zuschauern sorgte. Der erste Satz ging mit 25:12 natürlich sehr deutlich an die Wedeler, aber die Überraschung darüber wie wir die Punkte erzielt haben, nämlich mit Intelligenz und Mut, beflügelte die Jungs im zweiten Satz, in dem das Ziel ausgegeben wurde, mehr als 12 eigene Punkte zu erzielen.
Und dieses Ziel wurde am Ende erreicht. Gegen eine deutlich überlegene Mannschaft aus Wedel verloren unsere Jungs vom NTSV das erste Spiel auf dem Großfeld ehrenhaft und mit hoch erhobenen Haupt mit 2:0 (25:12 25:14). Und das ist ein großartiges Ergebnis, auf das alle sehr stolz sind.
Im zweiten Spiel ging es dann gegen das Team des Harburger Turnerbundes, die im ersten Spiel gegen das Team aus Wentorf verloren hatten, daher war Vorsicht geboten. Der Gegner war auf einem ähnlichen Niveau unterwegs, schaffte es aber nicht, unsere sehr guten Aufschlagserien und Angriffe unter Kontrolle zu bringen. Mit dem Selbstvertrauen aus dem ersten Spiel gegen die „bärtige U16“ aus Wedel wurde das Spiel gegen den HTB routiniert mit 2:0 (25:12 25:13) gewonnen.
Mit diesem Ergebnis gehen unsere Jungs in den zweiten Spieltag des Hanse Pokals am 2.6.2024 in der Halle am Göhlbachtal in Harburg, wo wir dann ein einziges Spiel gegen unsere Freunde aus Wentorf bestreiten. Eine sehr lösbare Aufgabe.
NIENDORF! EIN TEAM!
